Erhöhte Haftungsrisiken für Unternehmen

Haftungsexperten des Industrieversicherer AGCS vermuten ein erhöhtes Haftungsrisiko für Unternehmen. Sie berufen sich dabei sowohl auf Zahlen aus den USA als auch aus Deutschland und stellen fest, dass sich die durchschnittliche Vergleichssumme der 50 größten US Gerichte von 2014 bis 2018 fast verdoppelt hat und Klägern gegen Unternehmen immer höhere Entschädigungssummen zugesprochen werden.

Auffällig ist insbesondere die hohe Zahl der Produktionsrückrufe. Im Jahr 2019 wurde demnach der höchste Wert des Jahrzehnts gemessen, mit 475 Rückrufen innerhalb der EU allein in der Autoindustrie.

Die zunehmende Konzentration in der Branche sei ein Problem. So beliefert der japanische Airbag-Hersteller Tataka laut AGCS 19 Autohersteller, doch nachdem vermehrt über tödliche Unfälle und Verletzungen im Betrieb berichtet wurde, wurden laut Studie zwischen 60 und 70 Millionen Autos, innerhalb der Zeitspanne von 2002 bis 2015, zurückgerufen.

Zudem kann die Corona-Pandemie eine neue Gefahr für die Produktsicherheit darstellen. Auf der einen Seite wird jetzt zwar mehr auf Hygienevorschriften geachtet, dafür stellen aber laut Experten vorübergehende Betriebsschließungen, Homeoffice und unregelmäßige Lieferketten eine vermehrte Bedrohung für die Produktsicherheit dar.
Neue Umweltauflagen wie beispielsweise eine hohe Luftqualität in Innenräumen könnten neue Komplikationen für Unternehmen hervorrufen. So steigt die Wahrscheinlichkeit von Legionellen- und Schimmelbildungen in Geschäftsräumen aufgrund vorangegangener Schließungen.

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